Kibbutz Contemporary Dance Company | Fürth

Was wird geboten?

"Tanz kann unsere Probleme nicht lösen, aber er kann unsere Existenz in Frage stellen. Es ist keine Unterhaltung, einfach nur zu sitzen und zuzusehen. Schließlich streben wir als Menschen danach, ein Asyl zu finden ‐ einen sicheren Raum, in dem wir selbst als Künstler und als Mensch sein können." (Rami Be'er)
Es sind die brennenden Fragen der heutigen Gesellschaft, die den Choreographie-Star Rami Be'er beschäftigen. 1957 in eine Familie von Holocaust-Überlebenden geboren, übersetzt der israelische Künstler seine Erfahrungen, sein Unbehagen und seine Identitätskrisen in die universelle Ausdrucksweise des Tanzes.

In "Asylum", dem neuesten Werk der weltberühmten Kibbutz Contemporary Dance Company thematisiert Be'er die weltweit schwelende Problematik von Migration, Asylsuche und Fremdenhass. Asyl ist für Rami Be'er nicht einfach ein Ort, sondern eine geschützte Zone und ein intimer, spiritueller Zustand. Der Choreograph hinterfragt die menschliche Existenz in einer Sprache, frei von Fakten und Worten, und regt den Betrachter zum Nachdenken an.

Es sind anrührende Geschichten von Unmenschlichkeit, Ausweglosigkeit und Hoffnung, die sich die TänzerInnen im kalten Scheinwerferlicht direkt aus dem Herzen zu reißen scheinen. In expressiven Gesten und berührender Mimik durchleben sie Stationen von Fremdheit, sie verlieren sich, müssen bestehen und finden Trost an unerwarteter Stelle. Berührend und verblüffend zugleich nähern sich die hochkarätigen PerformerInnen dem komplexen Thema an. Die Kälte von Flüchtlingslagern, körperliche Erschöpfung und qualvolle Sehnsucht - all das gießt Choreograph Be'er in hyperpräzise, fein ziselierte Tanzsequenzen, die geprägt sind von Atemlosigkeit, höchster Anspannung und dem verzweifelten Versuch, in einer gesichtslosen Masse man selbst zu bleiben. Gesteigert wird die intensive Atmosphäre des Stückes durch die aufwühlenden und wohltemperierten Soundcollagen, die "Asylum" zu einem hypnotischen Theaterereignis machen.

Rami Be'er wurde im Kibbuz Ga'aton im Norden Israels geboren und gilt als einer der politischsten Schöpfer im Tanzbereich. Bereits als Kind studierte er bei Yehudith Arnon, der Auschwitz-Überlebenden und Gründerin der Kibbutz Contemporary Dance Company. 1996 übernahm er die künstlerische Leitung des Ensembles. Geprägt durch seine künstlerische Handschrift erlangte die Kibbutz Contemporary Dance Company international große Anerkennung und zählt heute zu den renommiertesten Kompanien der Welt. (Heidrun Hofstetter)

ASYLUM
Choreographie, Bühnen- und Lichtdesign: Rami Be’er
Musikcollage: Rami Be’er, Alex Claude
Musik: Teho Teardo & Blixa Bargeld, Nicolas Jaar, Olafur Arnalds & Alice Sara Ott, Aku Aku Teho Teardo, Ludovico Einaudi, Nurse With Wound, Johann Johannsson, Olafur Arnalds, James Blake, Noga Erez, Bon Iver, Jonny Greenwood, Mari Samuelsen & Hakon, Samuelsen & Trondheim Soloists, Nicolas Jaar, Dan Romer & Benh Zeitlin
Kostümdesign: Rami Be’er, Lilach Hatzbani
Dauer: ca. 60 Minuten
Premiere: 2018
KIBBUTZ CONTEMPORARY DANCE COMPANY
Künstlerischer Leiter: Rami Be'er
Gründerin: Yehudit Arnon
Generalmanager: Amira Teomi
Internationaler Direktor / Management: Yoni Avital / Avital Arts Agency
Marketingdirektor: Shira Coriat
Direktionsassistenz: Sivan Cohen
Probendirektorin und Assistentin des künstl. Leiters: Nitza Gambo
Technischer Direktor: Diego Fernandez
Ton / Licht: Lior Cohen
Techniker: Ofer Abramovich
Vorstellungsleitung: Zadok Zemach
Kostüme: Ofra Sharon Heimann
Technische Begleitung: Philipp Riedl, PASE Licht- und Tontechnik

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Daten für dieses Event

Wann?

19:30 Uhr, Mittwoch, 25. März 2020

Wo?

Stadttheater Fürth
Königstraße 116
90762 Fürth

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