
Old Sea Brigade: Infos zur Tour
Mit so einer Platte beginnt das Jahr gleich
wunderschön: Am 4. Januar erschien mit „Ode To
A Friend“ das Debütalbum von Ben Cramer, besser
bekannt unter dem Namen Old Sea Brigade. Der
27-Jährige ist nun schon seit einiger Zeit aktiv und
hat ein paar EPs mit seinem ruhigem Indie-Folk
veröffentlicht, zuletzt im Jahr 2017 „Color My Own“
mit der Single „Tidal Wave“, die ganz locker und
ziemlich schnell die Zwei-Millionen-Hürde bei
Spotify übersprungen hat. Aber jetzt geht er einen
entscheidenden Schritt weiter. Die Songs der
aktuellen Platte fühlen sich alle anders an, ein
wenig so, als ob da jemand mit voller Absicht beim
Kolorieren einer Zeichnung über die Linien hinausgemalt hat. Als ob er wissentlich
den Fokus ein wenig unscharf gestellt hat. Alles wirkt ein leicht verwackelt, gerade so
viel, dass es einem eher unterschwellig auffällt. Old Sea Brigade verwischt die
Unterschiede zwischen Americana, Indie, Country, Folk und Rock und legt darüber
ätherische, elektronische Soundlandschaften. Er überwindet Grenzen nicht einfach,
sondern er lässt sie komplett verschwinden. Die Musik des Mannes aus Atlanta, der
seinen Wohnsitz in Nashville genommen hat, ist wie sandiger Wind in der Wüste.
Das Licht leuchtet hell, aber diffus, die Sicht ist getrübt, aber die Sinne werden
dadurch nur geschärft und sind empfänglicher. Der Singer, Songwriter und
Multiinstrumentalist hat nichts weniger als ein ungewöhnliches Meisterwerk
vorgelegt, voller farbiger Texturen, provokativen Lyrics und Gefühl – nicht zuletzt,
weil ein Freund während der Arbeit an der Platte sich das leben genommen hat. „It’s
a heavy record“, sagt Old Sea Brigade rückblickend. Und eine sehr schöne Platte,
mag man dazusetzen. Im Mai kommt Ben Cramer a.k.a. Old Sea Brigade nach
Deutschland auf Tour.